Beim Jahresrückblick 2021 der gemeinsamen Wirtschaftsförderung (WFK) für Stadt und Kreis Kaiserslautern am 18. Februar zogen die beiden Geschäftsführer der WFK eine positive Bilanz: Trotz der schwierigen Lage während der Pandemie habe sich die wirtschaftliche Lage von Stadt und Kreis erfreulich gut entwickelt.
Dr. Philip Pongratz und Dr. Stefan Weiler konnten von einem Rückgang der Arbeitslosenquote berichten, im Dezember lag sie im Kreis bei 5,6 und in der Stadt bei 7,8 Prozent. Auch sei der Standort Raum Kaiserslautern nach wie vor stark gefragt. So berichtete Dr. Pongratz von der erfolgreichen Ansiedlung des Unternehmens Charrak Nutrition GmbH im Ramsteiner Gewerbepark, wo zurzeit, wie auch in der Stadt Kaiserslautern, ein großes Logistikzentrum von Amazon entsteht.
Dr. Weiler verwies auf den 437 Millionen starken Förderbescheid von Land und Bund für den Aufbau eines Batteriezellwerks auf dem Gelände der Opel, was für die Region einen enormen Zugewinn an Arbeitsplätzen mit sich bringt und ebenso im Chemiebereich einen Aufschwung. Hier zeichnen sich große Synergien mit Forschungsprojekten an der TU und den Fraunhoferhofer-Instituten ab. Auch im Bereich großer Logistikfirmen wie z.B. der WASEM-Logistik GmbH sei man in der Region bestens aufgestellt.
Für die Situation des Einzelhandels in der Region von Landkreis und Stadt Kaiserslautern sieht der Jahresrückblick 2021 etwas nüchterner aus, was eine Motivation sein muss, hier für die Zukunft wirksame Maßnahmen zu ergreifen, was Förderung und Unterstützung des Einzelhandels betrifft.
Landrat Leßmeister und Oberbürgermeister Dr. Weichel lobten die hervorragende Arbeit der gemeinsamen WFK und betonten, wie wichtig es sei, Stadt und Kreis als einen gesamten Wirtschaftsraum zu sehen. Der nächste Schritt als operative Einheit wird die Gründung eines gemeinsamen Zweckverbandes für Stadt und Kreis sein, der sich um die Erschließung neuer Ansiedlungsflächen in Stadt und Kreis kümmern soll.
Nach wie vor besteht eine hohe Nachfrage von Firmen und Unternehmen, die sich in der Region ansiedeln möchten. Dem steht jedoch ein akuter Mangel an geeigneten Flächen gegenüber. Das bestätigt auch die gemeinsame Gewerbeflächenanalyse, die bereits 2018 in Auftrag gegeben wurde.
Der neu zu gründende Zweckverband, der auch die Verbandsgemeinden mit ins Boot nimmt, soll die Erschließung neuer Flächen vorantreiben und umsetzen. Dadurch kann sich der Wirtschaftsstandort für weitere Firmenansiedelungen öffnen. Die neu entstehenden Arbeitsplätze sind eine motivierende Perspektive für Familien, sich in der Region anzusiedeln. Das sei auch ein Anliegen der „Alte Welt-Initiative“, die landkreisübergreifend unterwegs sei, um gemeinsam die Region zukunftsfähig aufzustellen, ergänzte Landrat Ralf Leßmeister.
18. Februar 2022