Im Rahmen der regelmäßigen Firmenbesuche von Landrat Leßmeister stand am 10. April ein Termin in der Schreinerei Lothar Schmitt GmbH in Fischbach an. In Begleitung von Dr. Philip Pongratz, Geschäftsführer WFK, und Thorsten Requadt, Abteilungsleiter Berufsausbildung, Geschäftsbereich Berufsbildung der Handwerkskammer der Pfalz (HWK), erhielt Landrat Leßmeister Einblick in die Welt dieses Handwerksbetriebs. Er folge einer Empfehlung, die er vor Kurzem von Steffen Hemmer, dem Leiter der Meisterschule in Kaiserslautern, erhalten habe. Die Schreinerei Schmitt sei ihm als Referenzbetrieb genannt worden, betonte Landrat Leßmeister bei der Begrüßung. Er sei nun gespannt, welch neues Kleinod er im Rahmen seiner regelmäßigen Firmenbesuche dieses Mal entdecken werde.
Der Familienbetrieb wurde 1930 von Werner Schmitt in Kaiserslautern-Morlautern gegründet, 1978 übernahm Lothar Schmitt in der zweiten Generation den Betrieb und zog 1981 mit der Firma in einen Neubau in Fischbach um. Heute führt sein Sohn Andreas Schmitt in der dritten Generation den Betrieb. Zuvor hatte Andreas Schmitt zunächst an der Meisterschule in Kaiserslautern das Schreinerhandwerk erlernt und legte 2008 einen erfolgreichen Abschluss als Dipl. Ing (FH) Holztechnik in Rosenheim ab. Von 2008 bis 2012 sammelte er in leitender Position bei einem Büromöbelhersteller in Deutschland Berufserfahrung, bis er 2013 den elterlichen Betrieb in Fischbach übernahm.
Gemeinsam führten Andreas und Lothar Schmitt als Geschäftsführer und Meister ihres Fachs die Gäste durch die verschiedenen Bereiche ihrer Werkstatt. Während des Rundgangs zeigte sich, dass hier echte Handwerkskunst gelebt wird. Vom Entwurf bis zur fertigen Montage vor Ort werden maßgefertigte Möbel, Türen und Raumausstattung für Privatkunden bis hin zu speziellen Anfertigungen etwa für lokale Geschäfte und Restaurants, Kindergärten, Bankinstitute, Arztpraxen oder Krankenhäuser gefertigt. Hier wird jedes Stück mit der gleichen Liebe zum Detail und dem Streben nach Perfektion hergestellt. Der Betrieb hat insgesamt 12 Beschäftigte, neben den Fachangestellten und Meistern auch vier Auszubildende.
Landrat Leßmeister und seine Begleitung erfuhren bei dem Rundgang durch die Schreinerei, wie sich das Unternehmen im Laufe der Jahre weiterentwickelt und an die modernen Anforderungen des Marktes angepasst hat, ohne dabei die traditionellen Werte und Handwerkstechniken zu vernachlässigen. Andreas Schmitt erläuterte den Gästen, wie es gelungen ist, die Abläufe im Betrieb sukzessive zu optimieren und noch effektiver und rationeller zu gestalten. Von Aufmaß über Planung, Entwurf bis zur Montage ist jetzt der Computer das Arbeitsgerät für den Möbelbau. Dabei kommt ein Programm aus dem Maschinenbau zum Einsatz. Über eine 3 D-CAD Modell wird die Raumsituation für den Innenausbau nachgebildet und in der Planungsphase haben die Kunden schon ein genaues Bild vor Augen, wie das beauftragte Element einmal aussehen kann und wie es sich in den Raum einfügt. So kann die Schreinerei auf individuelle Anforderungen und spezifische Kundenwünsche eingehen. Jedes Einrichtungsstück ist ein Unikat und bis auf seine kleinste Schraube mit der Software konstruiert und dokumentiert. Unabhängig vom Arbeitsort können die Mitarbeitenden immer online auf die Pläne zugreifen, was besonders in der Coronazeit effektiv genutzt werden konnte.
Zum Abschluss des Rundgangs konnten sich die Gäste in den Ausstellungsräumen vom Zusammenklang individueller Möbelgestaltung und neuster Technik gerade im Küchenbereich überzeugen. Beeindruckt bedankte sich Landrat Leßmeister für den Einblick in die Welt des Schreinerhandwerks. Die Schreinerei Lothar Schmitt sei zweifellos ein Aushängeschild für traditionelles Handwerk, das sich professionell den Erfordernissen unserer Zeit angepasst habe. "Ich kann mich in meinem Büro jeden Tag über ein wunderschönes Möbelstück aus Ihren Händen freuen, denn der Schreibtisch, den ich von meinem Amtsvorgänger übernommen habe, ist ein zeitloses Meisterwerk," lobte Landrat Leßmeister. Dr. Pongratz betonte als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, dass die Wertschöpfung in der Region von solch erfolgreichen Betrieben abhänge. Welch hervorragende Betriebe im Landkreis angesiedelt sind, sei leider häufig selbst kommunalpolitischen Vertretern nicht genügend bekannt.
10. April 2024