Mit einer zuletzt unter der 5 Prozent-Marke angelangten Arbeitslosenquote ist die Wirtschaft im Landkreis Kaiserslautern auf einem guten Kurs. Zusammengerechnet fast 350 Millionen Euro umfassen laufende und geplante Investitionen im Kreis. Die Anzahl der im Kreis lebenden sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ist auf knapp 27.000 im letzten Jahr angestiegen. Für die Stadt Kaiserslautern rechnet man mit zirka 280 Millionen Euro Investitionen, knapp 57.000 Beschäftigten bei einer Arbeitslosenquote von nach wie vor 8 Prozent. Diese Zahlen stellte die von Stadt und Landkreis Kaiserslautern gemeinsam betriebene Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfK) jetzt vor.
Im Zeitreihenvergleich stelle sich die Entwicklung sehr positiv dar, sagte WfK-Aufsichtsratvorsitzender Landrat Ralf Leßmeister. „Dreh- und Angelpunkt“ für die Prosperität seien die Gewerbesteuereinnahmen, sagte Leßmeister, der den WfK-Vorsitz im Wechsel mit Kaiserslauterns Oberbürgermeisterin Beate Kimmel innehat. Das größte Problem der nächsten Jahre komme mit einem Arbeitskräfte- und Facharbeitermangel auf die Wirtschaft zu. Jedes Jahr müssten bundesweit 400.000 zusätzliche Arbeitskräfte dem Markt zur Verfügung stehen, zitierte Leßmeister eine Studie. „Ich kann nur dafür werben, dass auch politische Weichenstellungen getroffen werden“, appellierte Leßmeister. Er führte in diesem Zusammenhang die Übernahme und Fortführung einer berufsbildenden Schule für Pflege und Erziehung mit zirka 750 Schülern durch den Landkreis an.
Ein Garant für eine „homogene Firmenlandschaft ist der ausgewogene Besatz nach Branchen“, erläuterte WFK-Geschäftsführer Dr. Philip Pongratz. So habe es dadurch zum Beispiel auch kaum eine „Corona-Delle“ gegeben wie in Regionen mit Branchenschwerpunkten. Dem überall festzustellenden Logistik-Boom schreibt er positiv zu, dass dadurch viele Arbeitsplätze für weniger qualifizierte Arbeitnehmer geschaffen werden. Das schließe aber ein großes Interesse an der Weiterentwicklung des Standorts für hochqualifizierte Branchen nicht aus.
Dass man auch für die Zukunft gut aufgestellt sei, betonte WFK-Geschäftsführer Dr. Stefan Weiler. Mit dem Pfaff-Gelände entstehe ein weiterer attraktiver Ort etwa für IT-Unternehmen. Die international anerkannte Expertise auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz, die in Kaiserslautern beheimatet ist, werde in der Chemie und der Biotechnologie dafür sorgen, den Standort noch stärker mit anderen Wirtschaftsregionen im Land zu verzahnen. Zusammen mit dem Hochschulbereich und den vielen Startups entstehe eine Dynamik und Innovationskraft, die „einfach Spaß macht“, sagte Oberbürgermeisterin Beate Kimmel. „Wir entwickeln uns als Region richtig gut“, so Kimmel und lobte die WfK als „Erfolgsmodell der interkommunalen Zusammenarbeit“, für die man bundesweit beneidet werde. Stadt und Landkreis profitierten wirtschaftlich sehr stark voneinander. Ein Problemfeld ist der kaum zu deckende Bedarf an weiteren Gewerbe- und Industrieflächen. Im Stadtgebiet sind auf der Europahöhe und im IG Nord alle Flächen vergeben. Ein Lichtblick ist die Er-weiterung des Gewerbegebiets im Hertelsbrunnenring, wo primär Handwerks- und kleine Gewerbebetriebe eine neue Heimat finden sollen. Ähnliche Situation im Kreis: Hier hofft man im Gewerbepark Sembach auf ein Entwässerungskonzept, das Voraussetzung ist, damit weitere Flächen vermarktet werden können.
Mehr Infos: www.wfkl.de
6. Februar 2024