Der 44. Firmenbesuch in seiner Amtszeit führte Landrat Ralf Leßmeister am 5. Juni in die Schäfer Drehteile GmbH in Weilerbach. Wie üblich begleitete ihn Dr. Philip Pongratz als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kaiserslautern (WFK). Dem Besuch schlossen sich auch Jan Leyser, Geschäftsbereichsleiter Betriebsberatung der Handwerkskammer der Pfalz (HWK), und Ralf Schwarm als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Weilerbach an.
Bei dem herzlichen Empfang mit einem frischgebackenen Käsekuchen erhielten die Gäste zunächst einen Einblick in die Firmengeschichte des Familienbetriebs: 1926 gründete Maschinenschlossermeister Jakob Schäfer das Unternehmen in Kaiserslautern. Zunächst wurden parallel zur Schlosserei, Fahr- und Motorräder verkauft, später auch Autos. Ab 1950 wurden die ersten Buchsen an das Bundesbahnzentralamt in Speyer verkauft. 1954 wurde die Dreherei nach Weilerbach verlegt und getrennt vom Fahrzeugverkauf als KG geführt. Vorausschauend hatte Jakob Schäfer ein großes Grundstück erworben, das bis zum heutigen Tag Erweiterungsbauten für das wachsende Unternehmen zulässt. In der dritten Generation 1995 übernahm Rüdiger Scheuer die Verantwortung für das Familienunternehmen, das 1982 als Schäfer Drehteile GmbH in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt wurde. Seit 2022 ergänzt Markus Scheuer in der vierten Generation seiner Familie gemeinsam mit Michael Stridde die Geschäftsführung. Dabei liegt der Schwerpunkt bei Markus Scheuer in der praktischen Fertigung und Michael Stridde widmet sich vorrangig dem administrativen Teil. Senior Rüdiger Scheuer, der den Betrieb von der Pike auf kennt, ergänzt mit seinem Wissen und seiner Erfahrung das Team der Geschäftsführung.
Bei der anschließenden Führung durch die Produktionshallen gab es die Möglichkeit, einen Einblick in die Welt der Metallverarbeitung zu gewinnen. Von der Rohmaterialbeschaffung bis hin zur Fertigung von präzisen Bauteilen konnten die Besucher den gesamten Prozess kennenlernen: Drehen, Fräsen, Schleifen mit einer Fertigung auf hochmodernen CNC-Bearbeitungsmaschinen, deren Programmierung auf modernsten CAD/CAM-Systemen basiert. Landrat Leßmeister und seine Begleiter waren beeindruckt, die Maschinen in Aktion zu sehen, und erfuhren Details über die Techniken und Technologien, die in der Dreherei eingesetzt werden. Die Schäfer Drehteile GmbH hat alle Zertifikate, die sie als Zulieferer der Deutschen Bahn AG, vieler namhafter Waggon- und Lokomotivhersteller im In- und Ausland sowie führender Maschinenbaufirmen prädestiniert.
27 Mitarbeiter und ein Roboter arbeiten im Zweischichtbetrieb in der Fertigung. Für die Kunden werden auf der Basis von Zeichnungen computerbasierte Arbeitsprogramme für die Maschinen erstellt. Dadurch ist die Fertigung von über 7000 verschiedenen Werkstücken möglich, auch in kleineren Auflagen. Dabei basiert die Flexibilität bei der Ausfertigung auf der Kompetenz der Mitarbeiter.
Die beiden Geschäftsführer schilderten den Besuchern auch die Herausforderungen in der Fertigungsbranche durch die wachsende Konkurrenz aus dem asiatischen Raum, die sich vor allem im Preissektor niederschlägt. Bislang sind die großen Kunden jedoch dem Unternehmen treu, da die Schäfer Drehteile GmbH mit der Qualität ihrer Produkte und durch die Flexibilität in der Produktion überzeugt.
Landrat Ralf Leßmeister betonte, dass er von der Größe des Unternehmens, das mittlerweile vom Wohnbaugebiet der Gemeinde umgeben ist, überrascht und beeindruckt sei. Man ahne von außen gar nicht, welch imposante Fertigungsanlagen hier im Verborgenen am Netz sind. Beim Abschied wünschte der Kreischef den Unternehmern allzeit volle Auftragsbücher und den entsprechenden Fachkräftenachwuchs, um den weiteren Bestand des erfolgreichen Betriebs für die Zukunft zu sichern.
6. Juni 2024