Kinder und Jugendliche im musischen Bereich zu fördern, ist die selbstgewählte Aufgabe der „Mach mit“-Stiftung der Eheleute Dietlinde und Bernhard Nicolin. Jetzt spendeten sie der Kreismusikschule Kaiserslautern 3.000 Euro, die diese für das Projekt Musikids verwendet. Eingesetzt wird das Geld für den Unterricht durch Musikpädagogen an der Förderschule auf der Atzel in Landstuhl, eine Einrichtung des Ökumenischen Gemeinschaftswerks Pfalz. Auf dem Rothenborn werden derzeit rund 220 Kinder und Jugendliche unterrichtet, die motorisch und geistig beeinträchtigt sind.
Die Beschäftigung mit Musik und selbst zu musizieren fördere den ganzen Menschen, sagte Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernentin Gudrun Heß-Schmidt. Mit der Spende des Ehepaars Nicolin werde das Vorhaben unterstützt, damit „die Musik jedes Kind erreicht“, sagte Heß-Schmidt in ihren Dankesworten. Im Land Rheinland-Pfalz kämpfe man seit vielen Jahren für eine Aufnahme der musikalischen Früherziehung in den Katalog der kommunalen Pflichtaufgaben. Immer noch werde dies aber als freiwillige Leistung angesehen – mit großen Folgen für die Ausstattung an finanziellen Mitteln. Kreismusikschulleiterin Kristina Schier verwies ebenso wie die Erste Kreisbeigeordnete Heß-Schmidt auf die Bedeutung von Spenden zugunsten musikalischer Erziehung und freute sich über die Zuwendung für das Projekt Musikids.
„Wir wollen ganz bewusst an den Graswurzeln fördern“, unterstrich Bernhard Nicolin. Die Stiftung wolle dabei unterstützen, dass Kinder und Jugendliche allgemein an die Musik herangeführt werden und ermuntern, selbstständig zu musizieren. Im Besonderen soll die musikalische Früherziehung im Vorschulalter sowie die musikalische Aus- und Weiterbildung von Kindern und Jugendlichen gefördert werden. Es gehe um Breitenförderung – nicht um Spitzenförderung, betonen Dietlinde und Bernhard Nicolin. Dank und Anerkennung sprach Rolf Schmiedel, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer der Kreismusikschule, den Spendern aus; Musik und Musizieren sei Beleg und zugleich Ausdruck einer zivilisatorischen Gesellschaft, an der allen Menschen Teilhabe zu ermöglichen sei.
Die stellvertretende Schulleiterin Anne Trinkaus umriss die Situation an der Förderschule Atzel. Dort werden in mehreren Gruppen etwa 60 Kinder und Jugendliche der Klassenstufen eins bis zwölf ab Sommer 120 Minuten pro Woche Musikunterricht durch die Kreismusikschul-Pädagoginnen erfahren. Dabei sei aufgrund der oft starken körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen der Kinder besondere pädagogische Flexibilität gefragt. Die bisherigen Erfahrungen zeigten, dass „es den Kids wahnsinnig guttut“, hob Trinkaus hervor. Sie lud das Spenderehepaar zu einem Besuch der Einrichtung ein.
14. Juni 2024