Zur diesjährigen Pflegekonferenz von Stadt und Landkreis Kaiserslautern trafen sich im Großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung Kaiserslautern zahlreiche Teilnehmende aus ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, Beratungsstellen, Hilfsdiensten im Alltag, Verwaltungen und Sozialleistungsträgern. Ziel der Veranstaltung war es, aktuelle Herausforderungen zu diskutieren, Lösungsansätze zu entwickeln und vor allem die Vernetzung der Fachkräfte zu fördern.
„Es ist schön, dass so viele Akteure aus dem Bereich der Pflege heute zusammenkommen, um sich auszutauschen und voneinander zu lernen“, eröffnete der Kreisbeigeordnete Peter Schmidt die Veranstaltung. Besonders betonte er die Bedeutung des gemeinsamen Versorgungsgebiets von Stadt und Landkreis Kaiserslautern, da sowohl aus Sicht der betroffenen Menschen als auch für die Pflegeeinrichtungen die kommunalen Grenzen nur eine untergeordnete Bedeutung haben. „Die Pflegekonferenz ist nicht nur ein Ort für Input, sondern auch eine Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren zu stärken“, so Schmidt weiter. Die Beigeordnete der Stadt Kaiserslautern, Anja Pfeiffer, hob ebenso die interkommunale Zusammenarbeit im Rahmen der Pflegekonferenz hervor und bedankte sich bei den Teilnehmenden für das große Interesse.
Laura Ferschinger stellte das Forschungsprojet „Bewegungsforscher“ der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) Kaiserslautern vor. Ziel dieses Projekts ist es, unter Beteiligung von Nutzern und Pflegenden, kostengünstige medizinische Hilfsmittel zu entwickeln um für die Betroffenen deren Lebensqualität zu steigern.
Ein weiteres Thema der Pflegekonferenz war die zunehmend schlechtere Fachkräftesituation, die den Bereich der Pflege seit Jahren beschäftigt. Auch wenn die Herausforderungen nicht ausschließlich auf die Pflege begrenzt sind, so stellt der Mangel an qualifiziertem Personal hier doch eine besondere Belastung dar. Michael Schumacher vom Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Kaiserslautern nutzte die Gelegenheit, um Fördermöglichkeiten sowie Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote im Pflegebereich vorzustellen. Diese sollen dazu beitragen, den Fachkräftemangel zu abzumindern und die Attraktivität des Pflegeberufs zu steigern.
Im weiteren Verlauf wurde der Einsatz einer digitalen Pflegeplatzbörse diskutiert. Hierzu wurde ein Stimmungsbild der Anwesenden Akteure aus den stationären Pflegeeinrichtungen eingeholt.
Im Anschluss berichtete Dagmar Mannerz vom Pflegestützpunkt Nord-Ost der Stadt Kaiserslautern über die Arbeit der Beraterinnen und Berater der Pflegestützpunkte in Stadt und Landkreis. Neben der Beratungsstatistik stellte sie insbesondere den Beratungsalltag in den Pflegestützpunkten dar und erläuterte, dass die Anfragen von Angehörigen und zu Pflegenden oft weit über die Themen Pflege hinausgehen. Viele Angehörige und Betroffene melden sich bei den Pflegestützpunkten mit Alltagsproblemen und Sorgen und suchen nach Unterstützung. Zudem sind sowohl in der Stadt und im Landkreis nicht alle Personalstellen besetzt, was zu Wartezeiten für die Betroffenen und Mehrbelastungen bei den Beraterinnen und Beratern führt.
Über die Arbeit der Fachkräfte Gemeindeschwester Plus berichtete Andrea Rihlmann für den Landkreis und Heiko Becker für die Stadtverwaltung Kaiserslautern.
Nicht zuletzt wurde die erst kürzlich eingerichtete Ombudsstelle des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung und ihr Vertreter Sven Lefkowitz vorgestellt. Die Ombudsstelle ist zentrale Anlaufstelle bei Problemen in der stationären Pflege. Bewohner und Angehörige in stationären Pflegeeinrichtungen können sich bei Beschwerden an die Ombudsstelle wenden. Die Ombudsstelle ist eine neutrale Anlaufstelle die versucht, bei Schwierigkeiten mit allen Beteiligten zu Vermitteln.
Insgesamt war die Pflegekonferenz eine gelungene Veranstaltung zur Information und zum Austausch. Im nächsten Jahr findet die gemeinsame Pflegekonferenz turnusmäßig bei der Stadtverwaltung Kaiserslautern statt.
18. November 2024