Breitbandausbau im Landkreis Kaiserslautern
Der kostengünstige Zugang zu einer Breitband-Internetverbindung ist Grundvoraussetzung um in der globalisierten Wirtschaft wettbewerbsfähig zu sein. Für Unternehmen eröffnen sich dadurch neue Vertriebswege und Entwicklungsmöglichkeiten. Für den Verbraucher bedeuten hohe Bandbreiten mehr Komfort, größere Vielfalt und eine höhere Qualität bei den im Internet verfügbaren Service- und Unterhaltungsangeboten.
Der Landkreis Kaiserslautern und seine zugehörigen Kommunen sehen in der Versorgung ihrer Bürgerinnen und Bürger sowie der Gewerbetreibenden mit Breitbanddiensten eine wichtige Aufgabe im Sinne der Daseinsvorsorge. Für das Kreisgebiet wird daher die Umsetzung des flächendeckenden Gigabitausbaus angestrebt.
Zur Sicherstellung eines einheitlichen Verfahrens wurde die Aufgabe von den Ortsgemeinden auf die Verbandsgemeinden übertragen. Die Verbandsgemeinden haben wiederum den Landkreis mit der Koordination und Durchführung des Projektes beauftragt.
Hintergrund
Die ländliche Struktur des Landkreises Kaiserslautern hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass die Telekommunikationsunternehmen die Gemeinden nicht flächendeckend mit Bandbreiten versorgt haben. Dadurch entstanden sogenannte „Weiße Flecken“ (Adressen mit max. 30 Mbit/s im Download), in denen kein hochleistungsfähiges Zugangsnetz (Next-Generation-Access (NGA)) besteht und ein solches in den nächsten Jahren auch nicht geplant ist, da diese unterversorgten Gebiete für einen privatwirtschaftlichen Ausbau unrentabel sind. Folglich ist die Internetversorgung in den Ortsgemeinden des Landkreises Kaiserslautern sehr unterschiedlich. Um diese Disparitäten abzubauen, hat der Bund in Kooperation mit den Bundesländern 2015 ein Bundesförderprogramm für den Breitbandausbau initiiert, damit auch in unterversorgten Gebieten ein nachhaltiges sowie zukunfts- und hochleistungsfähiges Breitbandnetz aufgebaut werden kann.
Zielsetzung
Die Breitbandstrategie der Bundesregierung sieht eine deutschlandweit flächendeckende Versorgung mit Gigabit-Netzen bis zum Jahr 2030 vor. Allen Bürgerinnen und Bürgern, sowie Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen soll eine leistungsfähige Gigabit-Anbindung ermöglicht werden. Die Anbindung an ein leistungsfähiges Gigabit-Netz bildet dabei die Grundlage für die digitale Gesellschaft. Zugleich wird durch eine breitbandige Internetanbindung die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und der Erhalt von hochwertigen Arbeitsplätzen gesichert.
Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgt die Bundesregierung eine schrittweise Förderung bislang unterversorgter Gebiete. In einem ersten Schritt wurden im Rahmen des „Weiße Flecken“ Programmes diejenigen Gebiete gefördert, in denen keine NGA-Versorgung mit Bandbreiten von 30 Mbit/s vorlag. Mit dem „Graue Flecken“ Programm 1.0 wurden bis Oktober 2022 Adressen gefördert, die unter einer Aufgreifschwelle von 100 Mbit/s lagen. Ab April 2023 lief die zweite Stufe des Gigabitförderprogrammes. So waren nunmehr alle Anschlüsse förderfähig, die über kein NGA-Netz verfügten (weißer Fleck) oder die über ein NGA-Netz verfügten, das keine Datenrate von zuverlässig mindestens 200 Mbit/s symmetrisch bzw. 500 Mbit/s im Download zur Verfügung stellte (grauer Fleck). Seit April 2024 läuft die Gigabitrichtlinie 2.0 in überarbeiteter Fassung. Förderfähig ist nun der Netzausbau in Gebieten, in denen noch kein Netz vorhanden ist, das jedem Endnutzer zu Spitzenlastzeitbedingungen eine Datenrate von mindestens 300 Mbit/s im Download und mindestens 150 Mbit/s im Upload zur Verfügung stellt und voraussichtlich auch nicht zur Verfügung stellen wird.
Ziel ist es, mithilfe der Bundes- und Landesförderprogramme zunächst die verbliebenen „Weißen Flecken“ im Landkreis Kaiserslautern flächendeckend zu schließen. Dabei sollen durch die flächendeckende NGA-Versorgung sowohl private als auch gewerbliche Nutzer in Gewerbegebieten sowie institutionelle Nutzer eine Bandbreite von mindestens 50 bis zu 100 Mbit/s erhalten. Insgesamt sollen im ersten Schritt 3.746 Haushalte, 100 Unternehmen, 77 institutionelle Nutzer sowie 39 Schulen bis Ende 2024 durch die Technologie „Fibre to the Building“ (FTTB) versorgt werden.
Im Rahmen der Gigabitrichtlinie 2.0 sollen ab 2025 weitere Adressen ausgebaut werden.
Projektfortschritt
Das Projekt wurde in vier Lose aufgeteilt:
Los 1: Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn, Ausbau durch die Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH
Los 2: Verbandsgemeinden Bruchmühlbach-Miesau und Landstuhl, Ausbau durch die Deutsche Glasfaser Wholsesale GmbH
Los 3: Verbandsgemeinden Otterbach-Otterberg und Weilerbach, Ausbau durch die PfalzConnect GmbH
Los 4: Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach, Ausbau durch die Stadtwerke Ramstein-Miesenbach GmbH
Nach Erhalt der finalen Zuwendungsbescheide von Bund (14.09.2020) und Land (24.09.2020) wurden am 09.10.2020 die Kooperationsverträge zwischen dem Landkreis Kaiserslautern und den ausbauenden Telekommunikationsunternehmen geschlossen.
Am 28.10.2020 starteten die Stadtwerke Ramstein-Miesenbach den Ausbau mit dem symbolischen Spatenstich in Hütschenhausen. Die PfalzConnect begann mit den Arbeiten in der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg am 01.09.2021 in Wörsbach. Der Spatenstich für die Verbandsgemeinde Weilerbach folgte wenige Tage später am 29.09.2021 in Fockenberg-Limbach. Am 04.10.2021 wurden auch die Arbeiten von der Deutsche Glasfaser in Los 2 in Bruchmühlbach-Miesau aufgenommen. In der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn wird seit November 2023 ausgebaut.
Der erste Point of Presence (PoP) für Los 3 wurde am 19.06.2023 in Schallodenbach in Betrieb genommen.
Dieser Hauptverteiler sorgt dafür, dass das Lichtwellensignal der Glasfaser-Hauptleitung gleichmäßig via Glasfaser zunächst an weitere kleinere Verteilerkästen und schließlich zu jedem Hausanschluss verteilt wird.
Anschlusszahlen (Stand: November 2024)
Los 1: befindet sich aktuell im Ausbau (Fortschritt ca. 85 %)
Haushalte, Anschlüsse versorgt/erstellt: 561
Baufortschritt in Tiefbaukilometern: ca. 49,2
Los 2: befindet sich aktuell im Ausbau (Fortschritt ca. 85 %)
Haushalte, Anschlüsse versorgt/erstellt: 879
Unternehmen, Anschlüsse versorgt/erstellt: 22
Schulen, Anschlüsse versorgt/erstellt: 5
Baufortschritt in Tiefbaukilometern: ca. 132,0
Los 3: befindet sich aktuell im Ausbau (Fortschritt ca. 90 %)
Adressen, Anschlüsse versorgt/erstellt: 1.220
Baufortschritt in Tiefbaukilometern: ca. 123,0
Los 4: fertiggestellt (100 %)
Haushalte, Anschlüsse versorgt: 695
Unternehmen, Anschlüsse versorgt: 4
Schulen, Anschlüsse versorgt: 3
Baufortschritt in Tiefbaukilometern: ca. 30,2
Informationen zu Bauausführung, Bauzeiten etc. können ausschließlich über die Firmen Deutsche Glasfaser, PfalzConnect und Stadtwerke Ramstein-Miesenbach verbindlich erteilt werden.
Weitergehende Informationen zu Ihrem Anschluss in den Verbandsgemeinden Bruchmühlbach-Miesau, Enkenbach-Alsenborn und Landstuhl finden Sie auf den Seiten der Deutsche Glasfaser.