Fördergemeinschaft Streuobst Pfalz (FÖG)
Der frühere Leiter der Unteren Naturschutzbehörde, Manfred Jenet, ein weit über die Region hinaus bekannter Experte für den Streuobstanbau, hatte die Idee einen Verein zu gründen, der sich in besonderer Weise um die Erhaltung der für die Westpfalz typischen Streuobstwiesen bemühen sollte.
Im März 1996 war es so weit. Der Verein wurde unter dem Namen „Fördergemeinschaft Streuobst Kaiserslautern“ (FÖG) aus der Taufe gehoben. Die Untere Naturschutzbehörde ist Gründungsmitglied und von Anbeginn in Person des Leiters dieser Behörde (Andreas Dein) im Vorstand vertreten.
Nicht zuletzt aufgrund des großen Erfolges des Vermarktungsmodelles der FÖG - siehe unten: Appeltrittch - traten bald Streuobstwiesenbesitzer/interessierte aus der ganzen Region bei. Daher wurde der Verein zwischenzeitlich in „Fördergemeinschaft Streuobst Pfalz“ umbenannt.
Ziel der FÖG ist die Erhaltung, Pflege und Entwicklung der Streuobstbestände als historische, ressourcen-schonende und ökologisch nachhaltige Produktionsform in der Kulturlandschaft.
Streuobst - Was ist das? Das sind in Dorf und Landschaft unregelmäßig verstreut wachsende hochstämmige Obstbäume. Und wenn mehrere auf einer Wiese stehen, dann haben Sie vereinfacht ausgedrückt eine Streuobstwiese vor sich.
Wem nützen Streuobstwiesen?
• Der Landschaft: Mit ihren markanten, oft knorrigen Baumgestalten prägen sie unsere heimische Landschaft weithin sichtbar - und was wäre ein Frühling ohne die gewaltige Blütenpracht großkroniger Obstbäume.
• Der Natur: In Streuobstwiesen sind eine Vielzahl heimischer Tier- und Pflanzenarten zu Hause. An die 5000 verschiedene Arten haben Biologen und Naturschützer gezählt.
• Dem Menschen: Mit allen Sinnen lässt sich eine Obstwiese genießen und greifen: Die Blüten im Frühjahr, die Vogelschar im Sommer, das buntgefärbte Laub im Herbst, Äpfel und Birnen im Winter und Apfelsaft das ganze Jahr über. Und welche Kultur weist noch so viele bewährte Sorten auf?
Schwerpunkte der FÖG-Arbeit:
• Verbesserung der Vermarktungsmöglichkeiten – Aufpreismodell (siehe unten)
• Beratung bei Neuanlagen alter Obstsorten
• Schnitt- und Veredlungslehrgänge
• Vorträge über Fragen des Streuobstanbaus
• Präsentation der FÖG bei öffentlichen Veranstaltungen
„Appeltrittch“ - Streuobstwiesenerhaltung durch das Aufpreismodell
Durch einen höheren Preis als bei konventioneller Ablieferung der Äpfel, also einen Aufpreis für die Äpfel, soll die Bewirtschaftung und damit die Erhaltung von Streuobstwiesen wieder attraktiver werden. Das setzt natürlich voraus, dass auch der Apfelsaft ein höheren Verkaufspreis hat. Der läßt sich durch Vermarktung als kontrolliertes, regional erzeugtes Premiumprodukt erzielen.
Unsere Liefer- und Anbauverträge mit den einzelnen Erzeugern garantieren
• für die Erzeuger einen Abnahmepreis der deutlich über dem Marktpreis liegt,
• für den Konsumenten eine streuobstwiesentypische, regionale Obsterzeugung und einen Apfelsaft aus ungespritzten Äpfeln von ganz überwiegend alten Sorten und
• für Natur und Landschaft kann das Modell schließlich dazu beitragen, dass nicht noch mehr alte Streuobstwiesen aufgegeben werden und deren Bestände weiter zurückgehen.
Das Projekt besitzt Vorbildcharakter für den modernen Naturschutz, insbesondere, weil verschiedene gesellschaftliche Gruppen einen Beitrag zu der Erhaltung eines besonders schützenswerten Biotoptyps leisten:
• Die FÖG als Organisator und bei der Kontrolle von Streuobstwiesenbewirtschaftung, Ernte, Ablieferung und Produktion.
• Die Streuobstwiesenbewirtschafter, die die Bewirtschaftung aufrechterhalten bzw. wieder aufnehmen, nicht zuletzt, weil sie einen deutlichen Aufpreis für ihre Äpfel erzielen.
• Die Kelterei Lösch, die für die Rohware mindestens den doppelten Preis zahlt, den Appel-Trittch getrennt vom konventionellen Saft produziert und ihn erfolgreich als Natur-/Naturschutzprodukt zu einem höheren Preis im Handel platziert.
• Der Verbraucher, der bereit ist für ein besonderes Produkt (Geschmack, Erzeugungsweise, regionale Herkunft) eine höheren Preis zu zahlen.
Besonders ist hervorzuheben, dass das Projekt ohne staatliche Subventionierung lediglich auf der Zusammenführung von Angebot und Nachfrage funktioniert.
Der Name unseres Apfelsaftes ist „Appeltrittch“. Der Name für den Streuobstapfelsaft wurde im Rahmen eines öffentlichen Namenswettbewerbs ausgewählt und nimmt Bezug auf das pfälzische Fabeltier. Der Saft wird durch die Kelterei Lösch produziert und vermarktet.
Im Herbst 1998 wurde erstmals fast 30000 l "FÖG-Apfelsaft" produziert. Inzwischen konnten weit über 1 Million Liter dieses besonderen Apfelsaftes produziert werden.
Wir sind die erste Streuobstinitiative im Südwesten von Rheinland-Pfalz, die solch ein Vermarktungsmodell erfolgreich umgesetzt hat. Auch Sie können durch einen Vereinsbeitritt (Jahresbeitrag 20 €) oder auch den Kauf des Appeltrittch zur Erhaltung dieser alten Kulturform in unserer Region beitragen.
Neu-Neu-Neu-Neu-Neu
Seit 2020 gibt es ein neues:
1. Vorsitzende:
Susanne Ecker
Mühlbergstr. 6
67693 Fischbach
E-Mail: susanne.ecker(at)online(dot)de
Tel: 06305-3979309
Mobil: 0172-5430112