Jugendarbeit im Landkreis Kaiserslautern

Zum Austausch über das Projekt „JES! Jung.Eigenständig.Stark. im Landkreis Kaiserslautern“ haben sich Vertreterinnen und Vertreter aller sechs Verbandsgemeinden im Großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung Kaiserslautern getroffen.
„Es geht darum, junge Menschen für Politik zu begeistern“, erklärte Landrat Ralf Leßmeister. Das Projekt wird seit 2021 im Landkreis erfolgreich umgesetzt. Im Rahmen der Reihe „Landrat macht Schule“ besucht Leßmeister beispielsweise Schulen im Landkreis, um den Schülerinnen und Schülern einen Eindruck von seiner Arbeit zu vermitteln. Leßmeister schlug vor, dass dieses Konzept von Orts- und Verbandsbürgermeistern aufgegriffen wird.
Prof. Dr. Stephan Gros von der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer informierte die Anwesenden über die grundsätzlichen Aspekte des Projekts. „Jugendliche sehen sich oft nicht ernstgenommen“, erklärte er, „dabei hat die Bereitschaft der jungen Menschen, sich zu engagieren, bedeutend zugenommen.“ Hier müsse darauf geachtet werden, dass Jugendliche immer beteiligt werden, wenn es um Projekte geht, die sie direkt betreffen. „Man kann nicht einfach einen Skaterpark bauen, ohne vorher zu fragen, ob das vonseiten der Jugendlichen überhaupt gewünscht ist“, nannte er ein Beispiel.
Rudi Neu vom Landesjugendamt Mainz verwies auf die gesetzliche Vorgabe, dass jeder junge Mensch das Recht auf Förderung seiner Entwicklung hat. Hierbei müssten vor allem die unterschiedlichen Lebensbedingungen von Jugendlichen in der Stadt und auf dem Land berücksichtigt werden. „Achten sie darauf, welchen Interessen geäußert werden“, riet er den Anwesenden, „denn nur mit einer direkten Beteiligung der Jugendlichen funktioniert Jugendarbeit!“
Initiiert wurde das Treffen von Petra Brenk, Fachbereichsleiterin der Jugend- und Schulsozialarbeit der Kreisverwaltung Kaiserslautern. „Junge Menschen müssen die Erfahrung sammeln, dass sie etwas wert sind“, betonte sie. Dafür würden Projekte wie JES gebraucht, um einen Blickwechsel der Politik auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zu erreichen.
In einer anschließenden Diskussionsrunde stellten die einzelnen Verbandsgemeinden ihre bereits laufenden Projekte vor und diskutierten mögliche weitere Ideen der Partizipation und der Netzwerkarbeit der beteiligten Akteure Jugend- Sozialarbeit- Politik als stetigen Arbeitsprozess. Ergebnisse waren beispielsweise Augenhöhe, Offenheit auf allen Seiten und das Auseinanderzugehen mit echtem Interesse.